Mit dieser Informationsbroschüre (Hier zum runterladen )halten Sie einen Leitfaden zur ergonomisch richtigen Einstellung Ihres Arbeitsplatzes in den Händen. Dabei kommt es auf die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse an. So ist z.B. die Größe eines Menschen oder auch die Sehkraft ausschlaggebend für die persönlich richtige Positionierung des Bildschirms.
Ist der Arbeitsplatz einmal richtig eingestellt, ist es wichtig keine starre Sitzhaltung einzunehmen. Ständig wechselnde Arbeitshaltungen können Verspannungen am Arbeitsplatz vorbeugen und Rückenproblemen entgegen wirken.
Eine gute Arbeitsplatzausstattung umfasst flexibel und einfach einstellbare Produkte. Diese können schnell an ständig wechselnde Arbeitshaltungen angepasst werden. Denn eine gesunde Haltung ist die wichtigste Voraussetzung für effektives und konzentriertes Arbeiten.
Diese Broschüre wurde zusammen mit dem Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (Ifado) erstellt.
Einige Inhalte sind in Anlehnung an das Buch „Der Büroarbeitsplatz - Handbuch für die Gestaltung von Arbeitsplätzen im Büro“ von Stefan Kleinhenz, 1. Auflage, Dr. Kurt Haefner Verlag, 2011 entstanden.
Weitere Informationen erhalten Sie im Internet auf: www.ifado.de/vision
1. Sitzhaltung
Die im folgenden beschriebene Sitzhaltung ist zwar ergonomisch sinnvoll, jedoch soll diese Haltung nicht starr über lange Zeit eingenommen werden. Auf Dauer ist jede starre Sitzhaltung ungünstig. Deshalb: Sitzen Sie dynamisch, wechseln Sie die Haltung, stehen Sie zwischendurch auf.
Setzen Sie sich auf dem Stuhl ganz nach hinten, sodass die Rückenlehne spürbar ist.
Der Winkel im Kniegelenk beträgt 90° oder etwas mehr.
Wenn Sie auf dem Stuhl ganz hinten sitzen, wird eine verstellbare Sitzfläche so eingestellt, dass zwischen Kniekehle und vorderer Sitzkante ca. 4 Finger breit Platz ist.
Stellen Sie die Armlehnen so ein, dass die Arme in einem rechten Winkel gestützt werden. Bitte Schultern nicht hochziehen.
Nutzen Sie die Beweglichkeit Ihres Stuhls: Die Rückenlehne sollte nicht arretiert sein. Wie leicht oder schwer die Rückenlehne zu bewegen ist, kann man einstellen. Die
Rückenlehne sollte genau so eingestellt werden, dass sie der Bewegung des Oberkörpers wie ein Schatten folgt.
Sie sollten, wenn Sie sich anlehnen, nicht zurückfallen (zu leicht eingestellt). Aber Sie sollten auch nicht wieder nach vorne gedrückt werden, wenn Sie sich nach hinten
lehnen (zu fest eingestellt). Manchmal dauert es etwas, bis die individuell passende Einstellung gefunden ist.
2. Tischhöhe
Mit der richtigen Sitzhaltung finden Sie nun die individuelle Tischhöhe. Dazu sollte die folgende Messung mit Hilfe einer weiteren Person durchgeführt werden:
Sie sitzen auf ihrem Stuhl frei im Raum (nicht am Tisch)
2.1 Falls sie keine Armlehne haben
Messen Sie den Abstand von der Unterseite des Ellenbogens bis zum Fußboden. Der Arm sollte dabei in einem rechten Winkel gehalten werden.
2.2 Falls sie eine Armlehne haben
Messen Sie den Abstand von der Oberkante der Armlehne bis zum Fußboden.
→ Der gemessene Abstand ist Ihre individuelle Tischhöhe, auf die Sie Ihren Tisch nun einstellen können.
Falls Ihr Tisch nicht höhenverstellbar ist, stellen Sie Ihren Stuhl so ein, dass Sie Ihre Unterarme locker und in einem rechten Winkel zum Oberarm auf den Tisch legen können. Nutzen Sie ggf. einen Fusshocker, sodass die Beine mindestens einen rechten Winkel bilden. Unter dem Tisch sollte ausreichend Freiraum für die Beine sein (z.B. Computer oder Rollcontainer nach aussen stellen).
3. Tastatur
Die Tastatur sollte mittig vor und nicht versetzt zum Monitor stehen und flach auf dem Tisch aufliegen (z. B. Füsschen unter der Tastatur einklappen). Damit werden die Handgelenke weitgehend entlastet. Eine Handballenauflage ist von Vorteil.
Auch die Raumbeleuchtung und die Bildschirmhelligkeit sollen individuell angenehm sein; im Allgemeinen wirkt ein heller Arbeitsplatz aktivierend. Stellen Sie den Bildschirm bzw. die Leuchten jedoch so auf, dass keine störenden Reflektionen im Bild erscheinen. Um Blendungen zu vermeiden, sollte der Monitor nicht unmittelbar am Fenster stehen.
Grundsätzlich gilt, dass die Blickrichtung auf den Monitor parallel zur Deckenbeleuchtung und parallel zum Fenster sein sollte. Stellen Sie den Monitor nicht direkt unter die Deckenleuchten.
5. Monitoraufstellung
Jeder Mensch hat eine individuelle Arbeitsplatzeinstellung. Die für Sie richtige Monitorposition können Sie durch folgende Erprobung herausfinden:
Stellen Sie gemäss der weiteren Anleitung an vier aufeinander folgenden Arbeitstagen Ihren Monitor unterschiedlich ein. So können Sie die Vorzüge und Nachteile von verschiedenen Bildschirmpositionen kennenlernen. Aufgrund der guten oder auch schlechten Erfahrungen an den vier Tagen können Sie am fünften Tag den Bildschirm so aufstellen, wie Sie persönlich am besten daran arbeiten können. Dies bedeutet auch, dass für Sie die eine oder andere Bildschirmposition deutlich unangenehm sein kann; dann müssen Sie natürlich nicht einen ganzen Tag “durchhalten”. Insbesondere alterssichtige Beschäftigte mit Brille bemerken schnell, mit welcher Einstellung man scharf bzw. unscharf sieht.
1. Tag: Bildschirm tief und nah (Augenabstand ca. 50 cm)
2. Tag: Bildschirm höher und nah (Augenabstand ca. 50 cm)
3.Tag: Bildschirm höher und entfernt (Augenabstand ca. 90 cm)
4. Tag: Bildschirm tief und entfernt (Augenabstand ca. 90 cm)
5.Tag: Freies Einstellen Ihrer optimalen Position
Ein Grossteil der alterssichtigen Mitarbeiter/-innen trägt eine Universal- Gleitsichtbrille am Bildschirmarbeitsplatz. Eine Gleitsichtbrille
hat den Vorteil, dass alle Stärken für alle Entfernungen in einem Glas vorhanden sind.
D. h. eine alterssichtige Person, die auch für die Ferne eine Korrektion benötigt, muss nicht zwischen Fern-, Lese- und Bildschirmbrille
wechseln. Sie kann mit einer Gleitsichtbrille übergangslos durch Änderung der Augen- und Kopfneigung in allen Entfernungen deutlich sehen.
Nun gilt es am Bildschirmarbeitsplatz Zwangshaltungen zu vermeiden, die dadurch entstehen können, dass die Monitorposition nicht auf die Gleitsichtbrille abgestimmt ist. So müssen Gleitsichtbrillenträger, die einen eher hochstehenden Monitor haben, den Kopf meist stark nach hinten neigen, um durch den Bereich der Brille zu schauen, der für die Bildschirmentfernung scharfes Sehen erlaubt. Dies sollte vermieden werden.
Für die Träger von Gleitsichtbrillen ergibt sich daraus, dass der Bildschirm eher niedrig und geneigt aufgestellt wird. Die richtige Einstellung der Bildschirme trägt dazu bei, Muskel-Skelett-Beschwerden im Berufsalltag zu vermindern.
7. Beitrag des NOVUS Mehrplatzsystems
Mit einer modernen Arbeitsplatzgestaltung und wenigen Regeln findet jeder die ergonomisch richtige Einstellung für eine ständig wechselnde Arbeitshaltung. Das NOVUS Mehrplatzsystem unterstützt mit seinen Produkten – von der Arbeitsplatzleuchte über den Monitortragarm bis hin zum Telefonschwenkarm – die ergonomische Ausrichtung des Arbeitsplatzes. Die Produkte können fast ausnahmslos stufenlos eingestellt werden und lassen sich so an die individuellen Bedürfnisses des jeweiligen Mitarbeiters anpassen.
Die frei kombinierbaren Produkte lassen sich auch nachträglich aufgrund ihrer Modularität noch an die unterschiedlichsten Anforderungen anpassen und ergänzen.
Speziell auf die richtige Monitoreinstellung bezogen, leistet das Novus Mehrplatzsystem einen hervoragenden Beitrag: Egal ob Sie eine herkömmliche Brille, Gleitsichtbrille oder gar keine Brille tragen, die Monitortragarme von Novus ermöglichen Ihnen stets die perfekte Einstellung für Ihre individuellen Anforderungen. Durch die flexiblen Einstellungsmöglichkeiten stellt Novus die Ergonomie in den Vordergrund.
Ein echtes Highlight aus dem NOVUS Mehrplatzsystem sind die Monitortragarme des Tetra-Support-Systems, die es wie kein anderes möglich machen, den am Arbeitsplatz zur Verfügung stehenden Raum intelligenter und flexibler zu nutzen.
Produktbeispiel NOVUS Tetra-Support-System
Mit dem NOVUS Tetra-Support-System können die frei schwenkbaren Monitore ganz einfach in der Höhe, Entfernung und Neigung zum Betrachter verstellt werden.
Flexibel positionierbare Monitore passen sich besser den Bedürfnissen von Brillenträgern an. So können niedrig und geneigt
aufgestellte Flachbildschirme dazu beitragen, arbeitsplatzbedingte Muskel-Skelett-Beschwerden, insbesondere bei Gleitsichtbrillenträgern, zu vermindern.
Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung in Dortmund (IfADo).
Eine Untersuchung in Dortmunder Finanzämtern ergab, dass von 167 Mitarbeitern im Alter von 35 bis 65 Jahren 49% eine Universal-Gleitsichtbrille am
Bildschirmarbeitsplatz trugen. Diese hat den Vorteil, dass alle Stärken für alle Entfernungen in einem Glas untergebracht sind. Wichtig ist dabei,
Zwangshaltungen am Arbeitsplatz zu verhindern. Diese können entstehen, wenn die Monitorposition nicht optimal auf den Menschen mit Brille abgestimmt
ist.
Eine interne Studie des IfADo zeigte, dass niedrig aufgestellte Flachbildschirme die Benutzung einer Gleitsichtbrille
erleichtern. Ergebnisse, die in einer anschließenden Feldstudie bei der Novus GmbH & Co. KG untermauert werden konnten. Bei 20 Teilnehmern mit
unterschiedlichen Brillen (u. a. 13 Personen mit Universal-Gleitsichtbrille) wurde die Ergonomie in zwei Phasen mit Hilfe von Fotos dokumentiert. Dabei
wurden die Beschwerden am Arbeitsplatz durch einen Fragebogen erhoben. In der ersten Phase bekamen die Studienteilnehmer eine schriftliche Anleitung zur
optimalen Bildschirmpositionierung mit Hilfe der Monitortragarme aus dem NOVUS Mehrplatzsystem. In Phase zwei bestimmten die Versuchsleiter durch spezielle
optometrische Messungen die optimale Position und stellten diese für die Mitarbeiter ein.
Mit den flexiblen Schwenkarmen des modularen NOVUS Mehrplatzsystems ist eine individuelle Anpassung schnell und leicht vorzunehmen. Der Monitor kann ganz
einfach immer neu in die ideale Position gebracht werden. Das ist besonders deshalb sehr gut, weil wechselnde Arbeitshaltungen gut für Muskeln und Gelenke
sind. Starre Positionen über einen längeren Zeitraum sind dagegen gesundheitsschädlich. Gleichzeitig sorgen die Schwenkarme dafür, dass der vorhandene Raum
am Arbeitsplatz intelligenter genutzt werden kann.
Aufgrund der Optimierung in beiden Phasen wurden die Bildschirme durchweg tiefer gestellt. Zudem senkten die Probanden ihre Blick- und Kopfneigung, was
auch einen Monat nach der Studie überwiegend beibehalten wurde. Die Muskel-Skelett-Beschwerden haben sich im Laufe der Studie signifikant verringert. Diese
Verbesserung erfolgte allein schon durch die Anpassung des Arbeitsplatzes mit Hilfe der schriftlichen Anleitung in Phase 1. Ohne zusätzliche Anregung
erfolgte dies allerdings nicht, obwohl flexible Monitortragarme vorhanden waren. Das IfADo konstatiert daher einen deutlichen Informationsbedarf, der nur
im Rahmen eines abgestimmten augenoptisch-ergonomischen Beratungskonzeptes gewährleistet werden kann.